Sonntag, 5. Juni 2011

Am Galliberg

Schwerer als bei den anderen Lesungen fiel es mir bei diesem Buch, die richtigen Stellen auszuwählen, die ich den Zuhörern darbiete. Nicht zu viel preisgeben will man, doch spannend soll es sein, einen roten Faden will man verfolgen und den Hörern einen Gesamteindruck vermitteln. Dazu muss ich den Titel erklären: Der „Galliberg“ ist ein vorgeschichtlicher Richt- und Rechtsprechungort der Osterlandföhrer, eben ein Galgenberg,  Er steht in Wyk neben dem dem Friesenmuseum. Der Galgenberg ist für mich ein Symbol. Vier Jahre hat der Leser das Schicksal der vier Schwestern und ihrer zwei Tanten verfolgen können, jetzt wird Bilanz gezogen. Und da es sich auch in diesem Buch wieder um ein altes Geheimnis dreht, geht es auch darum, Rechenschaft abzulegen.



An der Schwentine 

16. – 18. Mai 2011
Was ich am meisten in Australien vermisse, sind die herrlichen deutschen Mischwälder.
Meine nächste Station ist Kiel, genauer gesagt das Schwentinental. Herrlich kann man hier spazieren gehen, beschattet von hohen Buchen, alten Eichen, Ahorn und Birken ...
Vorbei an einer alten Wassermühle, Villen die von Jugenstil strotzen, stillen Gewässern und träge fließenden Bächen. Ich wohne bei meiner jüngsten Schwester, auf einem Hof, der fast an den Wald grenzt. Wenn man aus ihren Fenstern schaut, sieht man einen Apfelgarten. Schafe weiden unter den Bäumen und dienen als Rasenmäher. Aus einem anderen Fenster fällt der Blick auf ein blau-grünes Weizenfeld, das bis an den Wald reicht.
Montagmorgen fahre ich mit meiner Schwester und meinem Neffen Johannes zu seiner Schule. Aber nicht Unterricht steht heute an – Johannes fährt auf Klassenfahrt. Er ist in der vierten Klasse und sehr aufgeregt – es geht nach Westerheversand, berühmt für seinen schönen Leuchtturm. Um uns von der Aufregung der Abfahrt zu erholen, besuchen meine Schwester und ich die „Baumschulen“. Ein herrlicher Park mit einem schönen Restaurant.
Zwei Lesungen sind für den Schleswig-Holsteinischen Bereich geplant. Aber die Buchhändlerin in Leck sagt die Lesung ab, sie hat Angst, dass nicht genug Leute kommen. Später erzählt mir jemand, dass sie noch neu im Fach ist, und wohl etwas unsicher ... Auch etwas, was die Autorin verkraften muss. Enttäuschend ist es, das Selbstbewusstsein erleidet einen Schlag, aber man muss lernen, so etwas wegzustecken – und einen freien Tag zu genießen, wenn er sich anbietet. Mit einem Spaziergang an der schönen Schwentine und am Nachmittag einem Besuch in der Sauna fällt das nicht so schwer. Am Mittwoch tue ich dann etwas, wozu ich selten Zeit habe: Mit dem Bus fahre ich in die Stadt und bummel durch die Geschäfte. Ja, und kaufe mir ein neues Handy und einen Koffer, der statt auf zwei, auf vier Rädern rollt!

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